Das Betriebsarchiv des Kraftwerkes Hirschfelde enthält Karten, Plänen und Fotos, also visuellen Informationen, die gegenwärtig über eine Datenbank erschlossen sind. Um den Zugang zu erleichtern wird auf der Basis des Geoinformationssystems (GIS) eine Karte erstellt, in der die vorhandenen visuellen Informationen miteinander verknüpft und zugänglich gemacht werden. Voraussetzung dafür ist die digitale Erfassung im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogrammes (LDP).
Zunächst wurden, in eine Karte aus den 60er Jahren farbig markiert Gebäuden, Gleisanlagen, Hochspannungsleitungen und Siedlungshäusern mit ihren Funktionsbezeichnungen zu verschiedenen Zeitpunkten verbunden. So entstand eine lesbare Karte die auch für ungeübte Nutzer leicht zugänglich ist. Leider bildet aber diese Darstellung nicht die Veränderungen des gesamte Industriekomplex im Laufe der Jahrzehnte ab, sondern funktioniert als Momentaufnahme.
Schrittweise wird aus dem „visuellen Findmittel“ Karte eine Entwicklungsübersicht des Kraftwerksareals erstellt. In einem ersten Schritt werden alle Informationen zum jeweils ausgewählten Objekt einer statischen, aber bereits georeferenzierten Karte zugeordnet. Als Beispiel nutzen wir die denkmalgeschützte aber trotzdem abgerissene Schalthausanlage des Werkes II. Die Schalthausanlage ist stark gegliedert und ihren einzelnen Funktionsgebäuden können Pläne und Fotos zugeordnet werden. Beim Überfahren der Karte mit dem Mauszeiger erscheinen dann die Verweise auf die vorhandenen Pläne oder Fotos.
In einem zweiten Schritt kann die zweidimensionale Karte mit den vorhandenen Höheninformationen der Objekte angereichert werden, so daß ein räumlicher Eindruck des Gebäudes entsteht. Schließlich können auch noch die Informationen zur Oberflächengestaltung einfließen. Am Ende soll eine dreidimensionale Rekonstruktion anhand von Plänen und Fotos stehen, über die alle Informationen sichtbar gemacht werden können.
Da der Industriekomplex Hirschfelde beständigen Veränderungen unterworfen war, ist es sinnvoll, die vorhandenen Materialien derart miteinander zu verknüpfen, dass die Veränderungen über die Zeit ebenfalls sichtbar werden.
Für das Vorhaben sucht die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde Kooperationspartner. Die Umsetzung von einzelnen Schritten kann Gegenstand von Studien- oder Abschlussarbeiten sein. Die Einbindung unterschiedlicher Fakultäten und Fachbereiche ist Ziel der Stiftungsarbeit. So können sich beispielsweise Informatiker, Historiker oder Mediendesigner sich um ein gefördertes Projekt bewerben.