Die Oberlausitz gehört zu den am frühesten und am stärksten entwickelten Industrieregionen Europas. Hier haben Textil- und Maschinenbau, Fahrzeugproduktion und viele weitere Branchen früh Maßstäbe gesetzt. Wichtige Bahnlinien verbanden das Herz Europas mit den Metropolen und Industriezentren. Ausgehend von dem frühen Aufschwung von Produktion, Entwicklung, Handel und Verkehr begann die Entwicklung weiterer Industriezweige. Diese starke Konzentration auf die Industrie als tragende Säule der regionalen Entwicklung gewann in der Zeit der DDR weiter an Bedeutung. Der Bezirk Dresden hatte für das gesamte Land eine enorme wirtschaftliche Bedeutung.
Nach der politischen Wende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts folgte ein extremer Umbruch der gewachsenen industriellen Strukturen, der mit der Schließung nicht nur zahlreicher Betriebe, sondern ganzer Branchen einherging. Diese großflächige Deindustrialisierung hat bis heute ihre Spuren hinterlassen. Die Erhaltung von Zeugnissen der Industriekultur war für viele frühere Mitarbeiter der Betriebe auch eine Bewahrung von Teilen ihrer Lebenswelt und Wirklichkeit. Organisiert in Vereinen entstand hier ein lebendiges regionales Gedächtnis.