Bio-Regio-Modellregion “Dresden-Lausitz - Innovative Direktvermarktungswege, stabile Absatzmärkte und plattformbasierte Tools als Chance für kleine und mittelgroße Erzeuger in strukturschwachen Regionen"
Im Rahmen des Projekts arbeiten die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde und der Ernährungsrat Dresden und Region zusammen. Der Ernährungsrat ist ein unabhängiges Gremium, das sich für eine nachhaltige Ernährungswende in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einsetzt. Der Rat besteht aus einem vielschichtigen Netzwerk aus Land- und Ernährungswirtschaft sowie Forschungs- und Bildungsprojekten. Über das Beispiel der Entwicklung einer Modellregion soll eine stabile Partnerschaft aus einem effizienten Erzeuger-Netzwerk und einem Verbund aus starken Vermarktungspartnern mit einem breiten Angebot an Direktvermarktungsmöglichkeite
Die gesteigerte Präsenz eines attraktiven, frischen, regionalen Angebots sensibilisiert die Verbraucher für die Herkunft ihrer Lebensmittel, wodurch das Interesse für die Arbeits- und Lebensweise der Erzeuger steigt und ein lebendiger Austausch zwischen Stadt- und Landbevölkerung angeregt wird. Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe fördern den Stadt-Land-Dialog. Konsumenten aus Dresden nutzen Angebote wie bspw. SoLaWi Ernteanteile, Patenschaften oder Selbsternte-Gärten in der Lausitz bewusst als Ergänzung zu den Lieferungen. Das Projekt unterstützt und befördert auch den angestrebten erforderlichen Strukturwandel in der Lausitz zum Ausstieg aus der Kohleproduktion und stärkt die Stadt-Land-Beziehungen. Im Zusammenspiel von einem Erzeuger-Netzwerk im Landkreis Görlitz und einem Vermarkter-Netzwerk in Dresden werden in der Projektlaufzeit von 3 Jahren effektive Maßnahmen zur Stärkung von kleinen und mittelgroßen Betrieben in der strukturschwachen Region entwickelt, um den Absatz an regionalen und biologisch erzeugten Lebensmitteln im Zielmarkt zu steigern. Durch das Projekt wird die Erzeugung hochwertiger, regionaler Lebensmittel im Landkreis Görlitz gefördert, um die lokale Wertschöpfung anzuregen. Kleineren Produzenten wird es ermöglicht, eine verlässliche und planbare Absatzstruktur im Zielmarkt aufzubauen. Durch eine gebündelte Kommunikation der bereits existierenden Vermarktungsstrukturen in Dresden und den Zugang zu wichtigen Vertriebspartnern erleichtert das Projekt den einzelnen Produzenten, sich für einen Markteintritt optimal aufzustellen und zu entscheiden, welches Format mit dem eigenen Konzept kompatibel ist. Der Landkreis Görlitz wird als attraktiver und nachhaltiger (Land-)Wirtschaftsraum sichtbar. Die aktive Kommunikation mit dem Vermarkter-Netzwerk ermöglicht die notwendige Innovation neuer, passender Produkte, deren Produktion angeregt werden kann und die den Kundenwünschen entsprechen. Die Entwicklung logistischer Lösungen auf Basis der Potenziale in der Region fördert die Entwicklung bereits bestehender Ansätze und ermöglicht Akteuren, sich in diesem Feld einzubringen und zu wachsen. Strategische Partner aus Verwaltung, Wirtschaftsförderung etc. erhalten Informationen und Anregungen, die in positive Entwicklungen im ländlichen Raum umgesetzt werden können. Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner- und mittelständischer Unternehmen soll durch die Bio-Regio-Modellregion „Dresden-Lausitz“ deutlich verbessert werden.
Das Projekt betrachtet die Teilaufgaben Erzeugung, Wertschöpfungsketten, Logistik, Vermarktung, Innovation und Netzwerkarbeit. Durch das Projektteam wird die aktive Netzwerkarbeit sowohl im Landkreis Görlitz, als auch in Dresden durch Ortsnähe, einfache Ansprechbarkeit und eine aktive, aufsuchende Arbeitsweise praktisch umgesetzt. Der regelmäßige Austausch innerhalb des Teams baut darauf auf. Informationen zu den bestehenden Plattformen der digitalen Direktvermarktung werden analysiert und ausgewertet, die gewonnenen Daten gebündelt und im Rahmen einer gemeinsamen Kommunikation den Endverbrauchern im Zielmarkt vorgestellt. Parallel werden die Erfahrungen von Produzenten aufgenommen, insbesondere ob es bereits Kontakte nach Dresden gibt, welche Hemmnisse gesehen und welche Wünsche und Anregungen eingebracht werden können. Logistische Insellösungen werden auf ihre Erweiterbarkeit hin analysiert und mit den dahinterstehenden Akteuren gemeinsam nach Entwicklungspotential gesucht.